Da sie nun schon einige Tage in der Stadt war und ein bisschen Zeit hatte sich einzuleben, war nun endlich der große Tag gekommen. Sie hatte heute ihren ersten Arbeitstag in dem renomierten Architekturbüro. Aufgeregt hatte sie sich ihre feinsten Sachen rausgesucht, sich hübsch gemacht und ordentlich alle Unterlagen abgeheftet, die sie eventuell gebrauchen könnte. Mit dem Taxi hatte sie sich dann zu der Adresse fahren lassen.
Nun stand sie also direkt vor dem Gebäude. Sie betrachtete es einen Moment ehrfürchtig, ehe sie langsam hineinging. Es war wirklich alles wunderschön und ordentlich. Eben ein feines Büro, sie hatte auch ehrlich gesagt nichts anderes erwartet. Nervös grüßte sie eine der Empfangsdamen und stellte sich kurz vor, woraufhin die Dame ihr sagte, das sie noch einen kleinen Moment warten solle, denn es würde sie jemand abholen.
Geduldig also wartete sie mitten in der Lobby, doch gerade als sie sich umdrehen und weiter umsehen wollte, wurde sie angerempelt. Erschrocken hob sie den Blick. "Es tut mir furchtbar Leid. Verzeihen Sie bitte."

Die Lobby füllte sich immer mehr mit Menschen, eher gesagt mit gestressten Arbeitnehmern, die etwas unkoordiniert umher liefen, doch war es recht amüsant anzusehen, wie sie fand.
Sie stand noch immer mitten in der Eingangshalle als sie dabei war sich umzusehen. Langsam drehte sie sich auf ihrem Absatz um, schaute nach links und nach rechts und musste schon leicht lächeln, denn schon bald wäre auch sie eine dieser gestressten Personen. Aber nichts anderes wollte sie sein, sie wollte dazu gehören.
Gerade als sie umdrehte, stürmte ein junger fremder Mann direkt auf sie zu und riss sie somit fast zu Boden, doch glücklicherweise konnte sie sich an seinem Oberarm festhalten, sonst würde sie nun sicherlich auf den Fliesen sitzen. Leicht erschrocken sah sie ihm direkt in seine Augen als sie seinen Fluch vernehmen konnte, doch anstatt sauer oder wütend zu werden, musste auch sie einfach lächeln. "Ist schon in Ordnung. Ich hätte selber auch aufpassen können. Mir tut es also leid." Noch immer sah sie ihn lächelnd an, wobei auch noch immer ihre Hand unbewusst auf seinem muskulösen Oberarm lag.

Sie stand aber wirklich ziemlich doof, wer bitte stellte sich schon mitten in die Lobby? Da war sie also selber schuld wenn man sie dann übersah. Nachdem sie ineinander gerannt waren, sah sie ihn lächelnd an, wobei sie sich weiterhin an ihm festhielt, was eigentlich auch nicht ihre Art war, aber dennoch war es ein schönes Gefühl. Ungewohnt und neu, aber schön. Leicht schüttelte sie ihren Kopf um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können, ehe sie dabei seine Stimme vernahm. Lächelnd ergriff sie seine Hand, wobei sie aber gleichzeitig ihren Griff von seinem Arm löste. "Freut mich, Nate, ich bin Lilian oder einfach Lil. Vielleicht kannst du mir ja helfen?...Darf ich überhaupt Du sagen?" Verlegen lächelnd strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht, wobei sie ihn noch immer fragend ansah. Sein Blick entging ihr dabei jedoch nicht.

Das auch sie sich wieder daran gewöhnen musste immer pünktlich aufzustehen würde ihr sicher auch noch schwer fallen, aber immerhin liebte sie ihren Job ebenso wie diese Stadt.
Entschuldigend sah sie weiter zu Nate, der sie anschmunzelte, was ihr sehr gut gefiel, denn attraktiv war er, keine Frage. Sogar sehr in ihren Augen, doch wollte sie sich nicht in die nächste unglückliche Beziehung stürzen, im Gegenteil, zuerst einmal wollte sie Karriere machen, dann konnte der Traummann gerne vorbei schauen, doch nicht vorher. "Nicht schlimm, aber ich würde mich freuen dich wiederzusehen, immerhin ein bekanntes Gesicht was ich dann hier kenne." Leise huschte ein Lachen über ihre Lippen, sah ihm dann noch kurz nach, ehe sie den Blick wieder schweifen ließ. Doch gerade als sie sich wieder umdrehte, kam Nate erneut auf sie zu. Fragend legte sie ihren Kopf leicht schief und musterte ihn lächelnd. "Welch eine Ehre. Das Angebot nehme ich doch gerne an und es würde mich sehr freuen wenn Sie mich herumführen." Erneut huschte ein leises Lachen über ihre Lippen, ehe sie nickte und in Richtung der Treppen ging, welche sie dann empor stiegen.